Medienethik, die Professionalisierung des Berufs zur Abgrenzung und Sicherung der Qualität. Der Umgang mit Sprache, die publizistische Persönlichkeit, die Freiheit der Presse, ihre Aufgabe und nicht zuletzt ihre Rechte und Pflichten. Das sind die Themen mit denen wir uns im IMP beschäftigen und nur, wenn wir sie im Zusammenhang betrachten und Verantwortung übernehmen, können wir verhindern, dass die Presse die Freiheit zerstört, statt sie zu schützen.
Medienethik
„Mit einem Thema wie Medienethik machen wir ein Riesen-Fass auf. Da hat niemand Interesse dran. Da will sich keiner mit beschäftigen, da muss sich keiner mit beschäftigen – gut sind sie alle. Außerdem: keine Zeit. Und: Es gibt ja den Presserat, bei dem man sich beschweren kann. Und zwar jeder…“
Ab hier überlege ich kurz, ob ich es nicht einfach lassen soll, ob es sich wirklich lohnt etwas zu machen, das einen Wert für diese Gesellschaft hat. Ich war immer sehr zufrieden damit, Menschen Technik und Wissenschaft auf möglichst interessante und unterhaltsame Weise näher zu bringen und die Angst vor allem was neu, nicht greifbar und herausfordernd ist, zu nehmen und sie neugierig zu machen. Denn das ist der Grund, warum ich Journalist werden wollte und das, was mir wichtig ist: Das Privileg, jeden Tag etwas neues zu lernen, neu zu denken, umzudenken und Antworten auf Fragen zu finden. Interessiert und neugierig zu sein.
Professioneller Journalismus
„Professioneller Journalismus? Wieso? Wieso nicht Qualitätsjournalismus? Der Begriff ist etabliert, den benutzen alle. Und außerdem sieht das so aus, als würde es professionellen und unprofessionellen Journalismus geben…“
Natürlich sieht das so aus. Weil es so ist. Eigentlich ist es noch schlimmer: Es gibt professionelle Journalisten und es gibt unprofessionelle Journalisten, die – ohne Anspruch an das was, was sie einmal gelernt haben, so sie es denn gelernt haben – Inhalte veröffentlichen deren Bedeutung noch nicht mal nur in ihrer Bedeutungslosigkeit liegt, sondern in der Wirkung von Sprache, derer sich Journalisten allzu oft nicht bewusst sind. Und Journalisten muss bewusst sein, wie Sprache funktioniert. Und dann gibt es noch Menschen, die sich gerne mitteilen und daraus schließen, dass sie Journalisten sind. Heißt: Es gibt Journalisten. So wie es auch Köche und Gärtner gibt. Für die einen ist das ein Job, für die anderen ein Hobby. Punkt. Natürlich kann jeder jederzeit verbreiten, was ihn bedrückt – übrigens auch gerne, dass die Presse lügt – denn das und nichts anderes ist durch die Meinungsfreiheit geschützt – Was ein geregelter Zugang zum Beruf mit Meinungs- und Pressefreiheit zu tun haben sollte bedarf der Klärung.
Und warum nicht Qualitätsjournalismus? Weil es das in der Verfassung verankerte Recht eines jeden Bürgers ist, von einer freien, nicht zensierten Presse informiert zu werden. Diese sowohl der Presse als auch dem Volk zugesicherte Freiheit ist eine Verpflichtung gegenüber dem Bürger und die Qualität der Berichterstattung ist die Kennzahl, anhand derer sich der Wert der Demokratie innerhalb eines Staates messen lässt. Wenn man vierte Gewalt oder Säule der Demokratie sein will, sollte man auch die Verantwortung dafür übernehmen. Man kann sich aber auch hinter Artikel 5 verstecken. Am besten mit denen, die Lügenpresse brüllen und das Grundgesetzt für sich entdeckt haben, seit sie querdenken.